Was würdet ihr U18 trans* Personen den Politiker*innen, Ärzt*innen, Psychlog*innen und Gutachter*innen sagen, wenn sie euch fragen würden?
Gefragt haben Ende Februar 2020 Julien (16) und Nils (19) auf ihren sozialen Kanälen. Geantwortet haben 16 geschlechtsdiverse Jugendliche, mit einer Altersspanne von 13 – 17 Jahren (1).
- Autismus und trans* sein wird von vielen Fachpersonen ausgeschlossen
- Fachpersonen verstehen manchmal nicht, dass Dysphorie einen suizidal machen kann, genauso wie ein nicht unterstützendes Umfeld und wollen, dass man erst suizidal frei ist, bevor man die ,,trans* Problematik“ angehen kann
- Nach Pronomen und Namen wird zu wenig gefragt bzw. nicht immer benutzt
- Mehr Therapeut*innen und Psychiater*innen müssen mehr aufgeklärt werden, um mehr Möglichkeiten für trans* Personen zu schaffen
- ,,kannst doch weiter als Mädchen leben, ist doch eh nur ne Entscheidung“
- Psycholog*innen, Therapeut*innen haben zu viel Angst, Indikationen und Zweitsichten auszustellen
- Ungerechtes Verhalten von Therapeut*innen und Psychiater*innen gegenüber trans* Personen
- ,,du kannst Testo bekommen, wenn du suizidal frei bist und 2 Jahre hier bist, aber durch Corona kannst du nicht kommen, danach kannst du es nochmal versuchen“
- Wartezeiten bei Therapeut*innen und Psychiater*innen sind zu lange. Dies könnte man durch bessere Ausbildung lösen, da es dann mehr Plätze gibt
- Dauer um an Hormone und oder Hormonblocker zu kommen ist viel zu lange, gepaart mit der Wartezeit für einen Termin
- Psychater*innen und Therapeut*innen stellen teilweise zu sexualisierte Fragen, bei jungen Minderjährigen
- mehr Respekt gegenüber der Privatsphäre von trans* Personen
- Zu binäres System, wenn z.B. eine nicht-binäre Person Hormone möchte, muss diese Person meistens Binärität vorspielen
- Mastek ohne Hormone ist fast unmöglich zu bekommen
- Binäre Trans* Personen und Psychiater*innen oder Therapeut*innen, die nicht-binäre Personen invalidieren
- ,,Entscheid dich doch lieber ein Junge zu sein, dann ist es einfacher“
- Unterschiedliches Passing zu akzeptieren, nicht jeder kann passen z.B. wenn die Familie unsupportiv ist
- Zu wenig Aufklärung, was LGBTQ+ im (Schul) Unterricht angeht
- Vornamens- und Personenstandsänderung sind schwer für Minderjährige zu bekommen und fast unmöglich für trans* Personen ohne Support
- Manche Gutachter*innen nehmen Geld und diese Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommenen
- Operationen bei Minderjährigen ohne und mit Unterstützung ist sehr schwierig und für manche sogar unmöglich
- Selbstbestimmung bei Hormonen, Hormonblocker und Operationen ist meistens nicht möglich, da man immer noch die Eltern braucht, die unterschreiben
- Wenn man keine Unterstützung hat, ist eine medizinische Transition unmöglich
- Notfall ,,Läden“ einrichten für trans* spezifische Sachen, so dass trans* Personen ohne unterstützendes Umfeld auch an für Sie notwendige Dinge kommen
- Workshops speziell für Minderjährige z.B. fürs Tucken
- Minderjährig werden manchmal bei den ,,Erwachsenen“ nicht gerne gesehen
- Mehr sanitäre Einrichtungen, die nicht gegendert sind, damit Personen, die sich nicht auf die binären Einrichtungen trauen, z.B. durch früher Gewalterfahrungen, eine andere Möglichkeit haben sich wohl zu fühlen
- Nicht jeder Leidensdruck, Dysphorie, ist gleich bei jeder trans* Person
- Manche trans* Personen wollen nicht medizinisch transitionieren
- Benachteiligung von Trans* Personen, z.B. am Arbeitsplatz den Deadname benutzen
Anmerkungen:
1 Es handelt sich um O-Töne, die Orthografie wurde leicht überarbeitet.