Verstöße gegen die TA-Lärm

Verstöße gegen die TA-Lärm durch den Reisezug-Bereitstellungsstandort Hamburg-Langenfelde (Bw Hamburg 2) DB Fernverkehr AG, RB Nord, Försterweg 119a, 22525 Hamburg

2006 wurde der Bereitstellungsstandort für Reisezüge in Hamburg-Langenfelde modernisiert. Er ist das „Heimat-BW“ für das Flottenmanagement Hamburg. Dort sind rund 450 Mitarbeiter beschäftigt. Dort geschehen das Bereitstellen und Instandhalten von Reisezuwagen (IC-Züge), ICE-Züge und Lokomotiven. Für die Fahrzeughalle und die Innenreinigungsanlage hatte die Deutsche Bahn AG rund 45 Mio. Euro investiert. Für die Außenreinigungsanlage wurden rund 13 Mio. Euro investiert.

Die Bahn schreibt in einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2006:

„Die Halle ist 400 Meter lang, 50 Meter breit und 11 Meter hoch. In der Halle befinden sich fünf Gleise mit je 400 Metern Länge für die Wartung und Instandhaltung von Reisezügen mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Außerdem ein Gleis mit 125 Metern Länge für Sonderbehandlungen wie z.B. Radsatz- bzw. Drehgestellwechsel. Hier steht auch ein 20-Tonnen-Kran zur Verfügung. Alle Gleise sind mit einer Oberleitung ausgestattet. Dadurch können die Züge mit eigener Kraft direkt in die Halle fahren. Durch die aufgeständerten Gleise können Arbeiten unter den Wagen komfortabel ausgeführt werden. Die unterschiedlich hohen Arbeitsbühnen ermöglichen gleichzeitige Seiten- und Dacharbeiten.

 An die Fahrzeughalle schließt sich direkt die neue Innenreinigungsanlage an. Sie besteht aus einem 390 Meter langen und knapp 6 Meter breiten Bahnsteig mit je einem Gleis. Hier können alle Personenzüge der Bahn von innen gereinigt und mit Frischwasser versorgt werden. Außerdem werden hier die Schmutzwasserbehälter entsorgt. 

Um die Bereitstellungsanlage zu komplettieren, wurde eine moderne Zug-Außenreinigungsanlage erstellt. Sie ist 125 Meter lang, zehn Meter breit und neun Meter hoch. Hier werden rund um die Uhr Lokomotiven, Reisezüge und ICE´s vollautomatisch mit bis zu 24 Waschbürsten gereinigt. Die Zugeinheiten werden mit zwei integrierten Schleppwagen an Seilen durch die Waschanlage gezogen. Die Anlage kann bis zu einer Außentemperatur von Minus fünf Grad betrieben werden. Der Wasserverbrauch beträgt nur 50 Kubikmeter pro Tag, von denen 75 Prozent gereinigt und wieder verwertet wird. Ein Reinigungsgang dauert pro Zug durchschnittlich 50 Minuten.“

Daneben werden umfangreiche Untersuchungen und Inspektionen an den Wagen und Lokomotiven ausgeführt und die Schäden repariert. Zusätzlich werden Züge durch Rangierpersonale und entsprechende Rangierlokomotiven neu zusammengestellt bzw. einzelne Fahrzeuge aus diesen entfernt oder ausgetauscht. Der Betrieb läuft 24 Stunden. Beim Rangierbetrieb werden zahlreiche Signaltöne verwendet, dazu werden Horn, Hupe, Wecker, Leuchte oder Fahrzeugpfeife (oder die sie ersetzende Einrichtung des Fahrzeugs) verwendet.

Faktisch werden bis zu 50 Mal täglich Hornsignale ausgestoßen, die zu einer erheblichen Lärmbelastung in der Langenfelder Siedlung „Linse“ am Försterweg führen. Vor allem am Wochenende und in der Nacht wird in signifikantem Umfang gegen die „Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm“ verstoßen.

Im Jahr 2008 hat deshalb im Regionlausschuss Stellingen eine Anhörung zum Thema Lärmbelastung durch die Bahn stattgefunden. Im Vorfeld hatten Anwohner der Linse Gelegenheit, sich zu ihren gefühlten Belastungen zu äußern. Es wurden Beschwerden hinsichtlich der Lautsprecherdurchsagen am S-Bahnhof Langenfelde und in Bezug auf das ständige Betätigen der Lokpfeifen tagsüber und vor allem nachts im Betriebswerk Hamburg-Langenfelde geäußert.

Die rechtlichen Grundlagen sind im Bundes-Immissionsschutzgesetz geregelt, das nennt sich dort „Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm“. Sie besagt, dass vor allem nachts zwischen 22.00 und 06.00 Uhr besonders schutzwürdige Ruhezeiten sind.

Sowohl S-Bahn als auch DB AG haben versprochen, sich der Probleme anzunehmen. Nachdem es sich zum Teil schon verbessert hatte, ist die Lärmbelastung in den letzten Monaten stark angestiegen.

Der Regionalauschuss Stellingen beschließt deshalb:

DB Fernverkehr AG, RB Nord wird aufgefordert, beim Betrieb des Reisezug-Bereitstellungsstandortes Hamburg-Langenfelde das Bundes-Immissionsschutzgesetz zu beachten.

Insbesondere ist der Betrieb so auszurichten, dass es in der Zeit zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr und am Wochenende zu keinerlei Lärmbelästigungen kommt.

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