akzept Kongress

 

Hielt das Grußwort auf dem 12. Internationalen akzept Kongress, der bei uns am 11. und 12.Oktober in Hamburg stattfand. Das Motto war “Gesundheitsförderung 3.O – Harm Reduction, Verhältnisprävention und Versorgung”.

Sehr geehrte Anwesende,

wir freuen uns, Sie hier in Hamburg begrüßen zu dürfen. Lassen Sie mich einige Zahlen aus unserer schönen Stadt nennen: 

ca. 28.000 Konsumenten haben in den letzten 30 Tagen in Hamburg illegale Drogen eingenommen, 

dazu kommen 46.000 Cannabis User. 

Der Gebrauch von Drogen ist mit repressiven Mittel nicht zu kontrollieren oder einzudämmen. 

Es gibt einige Schätzungen über Kosten, die der Umgang mit Konsumenten illegaler Suchtstoffe jedes Jahr in Hamburg verursacht:

66 Millionen EUR durch die Prohibition, für die repressive Bekämpfung durch Polizei und Justiz,

34 Millionen EUR für die medikamentöse Substitution,

und 18 Millionen EUR für die Suchtkrankenhilfe.

Der weltweite Kampf gegen den Handel mit illegalen Drogen ist verloren: in den drogenproduzierenden Staaten eskaliert die Gewalt gegen das Militär, gegen die Zivilbevölkerung. Es gibt eine Enthemmung gegenüber Menschlichkeit und Demokratie. Die Drogenökonomie führt in eine Abwärtsspirale von Armut, Unsicherheit, Korruption und Gewalt.

All dies kann nur von uns, hier in Deutschland, beendet werden und zwar durch eine Entkriminalisierung der Drogenkonsumentinnen. Zu wissen, dass die Lösung auf der Hand liegt, sie aber gesellschaftlich nicht umgesetzt zu bekommen, macht es für uns bitter.

Die politische Ziele von akzept sind

• Schutz der Menschenwürde aller DrogenkonsumentInnen

• Veränderung der Drogenpolitik in Richtung einer ganzheitlichen Drogenpolitik

• Entkriminalisierung der Drogenkonsumenten

• Forschung zur Wirkung prohibitiver Drogenpolitik

Für die Umsetzung dieser Ziele setzen sich seit der Gründung 1990 in Bremen, rund 200 Mitglieder, das sind 60 Einrichtungen und Projekte sowie 135 Einzelmitglieder aus Deutschland und Nachbarländern ein..

Mit besonderem, persönliche getragenem Engagement, einschließlich des Risikos, ins Gefängnis gehen zu müssen, haben sich die Mitglieder von akzept für die akzeptierende Suchtarbeit in ganz Deutschland eingesetzt. In Buchveröffentlichungen, zahlreichen Artikeln und einer engagierten Öffentlichkeitsarbeit haben Sie das Thema erfolgreich bewegt.

Ich wünsche Ihnen einen politischen, kraftvollen, freundlichen und vielleicht sogar humorvollen internationalen akzept Kongress in Hamburg

Im Namen aller Hamburger Suchthilfeeinrichtungen wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

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