Spionin

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1987 kämpfte die GAL am Wunderbrunnen vergeblich gegen die Ikea Ansiedlung.

Es mag leichter fallen, über die Diktatur DDR zu lesen, wenn es nicht selbst erlebt wurde.

Ich lernte die IM „Blumenfeld“, Ruth Polte, als Mitglied in der Bezirksversammlung Eimsbüttel spätestens im Mai 1987 kennen. Sie war Sekretärin im Hamburger Büro von Hans Apel, Herbert Wehner und Helmut Schmidt. Sie war außerdem SPD-Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft und Seniorenbeauftragte der SPD Hamburg. In meiner Erinnerung war sie keine gute Debattenrednerin, aber sie war auch am Podium „engagiert“.

Ich brauchte lange, bis ich mich entschloss, nachzuforschen ob Frau Polte etwas über mich zu melden hatte. 2011 erhielt ich folgende Auskunft von der Bundessbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik:

„Sie haben Zugang zu den Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik beantragt, die möglicherweise zu Ihrer Person vorhanden sind. Die Recherchen, die aufgrund Ihres Antrags auf Akteneinsicht in den Karteien der Zentralstelle Berlin sowie in denen der Außenstellen Rostock und Berlin durchgeführt wurden, sind nunmehr abgeschlossen.

Diese Recherchen haben keine Hinweise auf Unterlagen zu Ihrer Person ergeben.

Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass sich diese Auskunft auf die erschlossenen Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes bezieht.“

Es ist nicht nur der letzte Satz, der mich immer noch gruseln lässt, über den Unrechtsstaat DDR.

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